Myofunktionelle Störung (MFS)
Steht bei Ihrem Kind eine Zahnspangenbehandlung an und die Zunge drückt sich sowohl beim Sprechen als auch beim Schlucken zwischen die Zähne?
Dann kann es in Absprache mit dem Kieferorthopäden sinnvoll sein, eine myofunktionelle Therapie einzuleiten. Bei einer myofunktionellen Störungen zeigen sich Schwächen oder Fehlfunktionen der Muskeln im Mund-Gesichtsbereich, die häufig an der Entstehung und dem Erhalt von Aussprachestörungen beteiligt sein können.
Die Symptomatik einer MFS erkennt man an:
- offener Mundhaltung
- übermäßigem Speichelfluss
- zu hoher oder zu niedriger Muskelspannung der Lippen- und Wangenmuskulatur
- Lutschgewohnheiten
- fehlender Nasenatmung (durch Polypen, Allergien etc.)
- falscher Zungenruhelage (an oder zwischen den Zähnen)
- falschem Schluckmuster (Pressen der Zunge gegen oder zwischen die Zähne)
Die Therapie dient der Korrektur von Fehlfunktionen beim Atmen, Kauen, Schlucken. In einem strukturierten mehrphasigen Training wird eine physiologisch optimale Ganzkörperhaltung angestrebt, werden schwache Mundmuskeln trainiert, zu starke entspannt und die Sensibilität im Mundbereich gefördert. Schrittweise wird eine neue Schluckbewegung erlernt und diese allmählich in den Alltag übertragen.
Auch wenn Disziplin bei der Durchführung der Hausaufgaben erforderlich ist, macht die Therapie den Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen viel Spaß – und vor allem, sie unterstützt die kieferorthopädische Behandlung, damit die angestrebten Veränderungen der Form durch die in der Sprachtherapie angestrebte Veränderung der Funktionen auch von Dauer sind.